„Kissin’ In The Blue Dark“ ist ein Doppelschlag, mit dem NO MORE den Herbst 2022 einläuten. 29 Songs erzählen auf zwei sehr unterschiedlichen CDs von den (Liebes)dingen, die einem so zwischen den blauen Stunden widerfahren können.
NO MORE beginnen einen Rückblick mit dem poetischen Realismus von „Berlin Soul“ und verorten sich danach sofort im Hier & Jetzt mit dem Spoken-Word-Post-Punk von „Keep It Cool“. NO MORE sind Meister des Happy-Sad, ob in einem HighSpeed-PopSong wie „Paris Blue“ oder in dem leisen choralartigen „A Happy Place“. Sie lassen eine albtraumhafte Nacht in den hellen Morgen münden („ All The Dark That Shines“) und fragen entspannt groovend „Wer bin ich?“ in „It’s So Easy To Get Lost“.
Das Duo stellt diese Gegensätze offensiv heraus und erfindet sich Song für Song immer wieder neu. Tina Sanudakura umschreibt im freien Spiel des Theremins das Sehnsuchtsvolle, das Unerfüllte, Rastlose. Ihre elegischen Flächen bilden das Fundament für gefühlvolle Verzerrungen bitter-süßer Melodien.
Andy Schwarz crooned, erzählt, flüstert mit Tremolo und Vibrato in Stimme und Gitarre. Er schmeißt fragmentarische Melodie-Sprengsel mal auf den nackten Beton, mal in die Wolken.
Der Albumtitel, einem Text von Lana Del Rey entliehen, beleuchtet die unterschiedlichsten Aspekte von Liebe, Lust und Verlust. NO MORE haben keine Angst vor der Romantik, dem Klischee und erst recht nicht vor deren Dekonstruktion.
Can - Live in Cuxhaven 1976 ist das neueste der gefeierten Reihe, die 2021 mit Can Live in Stuttgart 1975 begann und nun eine kürzere, prägnantere Performance über vier Abschnitte von Can präsentiert. Das neue Album wird am 14. Oktober 2022 auf blauem Vinyl und als CD in limitierter Auflage erscheinen.
Für die Can Live-Reihe wurden die besten von Can’s Bootleg Aufnahmen – von denen viele von Andrew Hall aufgenommen wurden, der leider im April 2021 verstorben ist – genommen und diese unter der Aufsicht von Gründungsmitglied Irmin Schmidt und Produzent/Ingenieur René Tinner durch die Mangel der Technologie des 21. Jahrhunderts gedreht, um den Fans diese wichtigen historischen Dokumente in den bestmöglichen Qualitätsversionen zur Verfügung zu stellen.
Die Liner Notes von Can - Live in Cuxhaven 1976 wurden von dem französischen Autor Pascal Bussy geschrieben, zu dessen Büchern The Can Story (zusammen mit Andy Hall, 1989) und Kraftwerk: Man, Machine, and Music (1993) gehören. Über Can Live sagt Bussy: „Bis zum Schluss waren Can-Gigs nicht nur eine logische Erweiterung ihrer Studioarbeit, sie waren definitiv eine Arbeit für sich. Und wir haben das große Glück, noch viel davon zu entdecken.“
Dieses neue Album folgt auf Can - Live in Brighton 1975 [„Pure dynamite… keep them coming“ – MOJO] und Can - Live in Stuttgart 1975, das zur Uncut-Neuauflage des Jahres gewählt wurde, Platz 2 in MOJOs Neuauflagen des Jahres und Platz 7 belegte in The Wire's Archive Reissues des Jahres. Das Album war auch in den Jahres-Polls von Record Collector, Electronic Sound, Treble, Aquarium Drunkard und anderen vertreten.
Matthieu Bordenave: Saxophone
Geoff Goodman: Guitar
Bastian Jütte: Drums
Der Weg, den Geoff Goodman als Musiker hinter sich gebracht hat, ist lang. Er führte von Stationen mit seinen Lehrmeistern John Abercrombie und Archie Shepp in New York nach Europa, wo er zunächst in Freiburg, dann in München ansässig wurde, wo er dann kreativer Teil der europäischen Jazzszene geworden ist. Mit viel Poesie reflektiert der weltoffene Gitarrist mit der aktuellen Veröffentlichung „The Road Taken“ seine Arbeit, seine Einflüsse und seine tiefgründige Gedankenwelt.
Zwölf Stücke hat Goodman zumeist während der Lockdown-Monate geschrieben, die sich wie ein Puzzle zu einem poetischen Bild von Dichtern und Künstlern zusammenfügen, die für ihn besonders wichtig sind. Wie der japanische Poet und buddhistische Priester Kobayashi Issa, dem der Eingangstitel gewidmet ist, der japanische Haiku-Meister Basho oder der Perser Hafis, dessen Hauptwerk „Divan“ aus dem 14. Jahrhundert Goethe beeinflusst hat.
Aber auch Langston Hughes oder Jack Kerouac, die Stimme der Beat-Generation, werden musikalisch zitiert und eine Widmung an die große Sängerin Billie Holiday ist ebenso vertreten. „The Road Taken“, das Titelstück, wurde inspiriert von einem Gedicht von Robert Frost, Musical Poetry sei hier das Stichwort.
„Mit Musical Matrix habe ich etwas sehr Persönliches kreiert, Musik, wie ich sie schon ganz früh in mir gehört habe. Erst jetzt hatte ich die Muße und den Mut, sie umzusetzen und nur auf mich selbst zu hören. Dadurch ist etwas sehr Konsequentes entstanden.“
Sagt Martell Beigang, Komponist, Schlagzeuger und mehr, und bringt damit im gleichen Atemzug etwas über die Kraft der Gelassenheit zum Ausdruck, über das Profil seiner neuen Platte und über sich selbst, als Kern und Essenz seiner Musik. Subtexte.
Musical Matrix – Dix Danses Acoustiques ist ein Kunst-Stück. Ein reines, weil un-puristisches Stück Neo-Klassik, aus Präzision, kollektiver Virtuosität und a deeper shade of soul zur freigeistigen Komposition gegossen. Ein Sound, der E und U gegeneinander aufhebt, im Leben Platz nimmt und stehen lässt, was zu lieben leicht ist: Musik!
MUSICIANS
Tamara Lukasheva (Ukraine) - Sprache, Gesang
Marjana Sadovska (Ukraine) - Sprache, Gesang
Maximilian Hilbrand - Sprache, Gesang
15-stimmiger Chor: „Les Saxosythes“ - Sprache, Gesang (Dirigat: Rodrigo Lopez-Klingenfuss)
Theresia Phillip - Saxophon, Flöten
Lucas Leidinger - Piano, Keyboards
Thomas Sauerborn - Schlagzeug
Christian Lorenzen - Keyboards
Sebastian Gramss - Kontrabass
Rodrigo Lopez-Klingenfuss (Argentina) - Gitarre
Special Guests:
Sumudi Suraweera (Sri Lanka) - Drums, Sprache, Gesang
Helen Svoboda (Australia) - Kontrabass, Sprache, Gesang
Künstlerische Leitung: Sebastian Gramss
Regie / Dramaturgie: Jörg Fürst
Wir leben in Zeiten der allgemeinen Ratlosigkeit. Auch abgesehen von der Pandemie oder Klima-Krise scheint alles in Aufruhr – viele Fragen und wenige Antworten. Es herrscht scheinbar Stillstand - für viele Menschen ein Gefühl der Ausweglosigkeit: „Wir müssen etwas tun!” Aber WAS, WIE, WO und WANN?
Unser schöne heile Welt der “wunderbaren Möglichkeiten” zerlegt sich gerade in vielerlei Hinsicht selbst, die Temperatur steigt, der Druck im Kessel schwillt an und die Gesellschaft wird nach und nach “hartgekocht”…
Das Kollektiv HARD BOILED WONDERLAND wurde im Sommer 2019 von Sebastian Gramss ins Leben gerufen. Er entwickelte als „Primus Inter Pares“ zusammen mit seinen Mitstreitern dieses erste Programm „Music Resistance“ - ein politisch/gesellschaftskritischer Konzertabend - lautstark, ironisch, poetisch, schonungslos zugleich.
Nun liegt der Live-Mitschnitt aus dem ausverkauften Kölner Stadtgarten vom 15. Februar 2020 vor als ein aufwändiges 104-Seiten starkes Textbuch plus CD.